Rutschhemmungsklassen - welche gibt es und was bedeuten Sie?

Eine zweckmäßige Rutsch- und Trittsicherheit schaffen!
Wenn verschiedene Fußbodenbeläge wie Fliesen, Steinfußboden, Parkett, Laminat, elastische Bodenbeläge, Treppen, Duschen einen angenehmen optischen Eindruck hinterlassen, ist das schön. Noch besser ist es jedoch, wenn eine zweckmäßige Rutsch- und Trittsicherheit hinzu kommt. Diese ist von entscheidender Bedeutung, insbesondere wenn es sich um einschlägig stark beanspruchte und belastete Flächen handelt. In diesen Fällen besteht eine besondere Unfallgefahr. Diese fällt in den Zuständigkeitsbereich der Unfallversicherungen und anderer staatlicher Stellen. Es gelten besondere gesetzliche Normen und Vorschriften dafür, die beachtet werden müssen. Es muss darin die Nutzungssicherheit gewährleistet werden. In privaten Haushalten müssen nur rutschhemmende Fliesen im Außenbereich wie Terrassen oder im Zusammenhang mit Swimmingpools oder Saunen verwendet werden, also unterste Klassen. In öffentlichen Gebäuden und Gewerbebetrieben müssen die Bodenbeläge bereits rutschhemmend sein. Noch anders sieht es im gewerblichen Bereich mit erhöhter Rutschgefahr, sowie in nassbelasteten Barfußbereichen, aus. Auch Arbeitsräume zählen hierzu. Das ist also ein Anstieg der Klassen von unten nach oben, von geringsten Anforderungen bis zu sehr hohen Anforderungen. Kommt es zu Regelverstößen, ist der Unfallschutz gefährdet.
Es wurden dafür folgende Rutschklassen nach DIN 51130 bestimmt
Rutschhemmung: R9, R10, R11, R12, R13
Die Klassen stellen Bewertungsgruppen der Rutschgefahr dar und geben damit den Grad der Rutschhemmung an. Dabei muss die unterste den geringsten und die oberste den höchsten Anforderungen genügen. Dies ist notwendig, um eine entsprechende Unfallverhütung betreiben zu können.
Es werden dabei in einem Test auf einer schiefen Ebene Neigungswinkel festgelegt. Das darum, weil der Neigungswinkel angibt bei welchem Grad des Gefälles der Untergrund trittsicher sein muss. Um dies festzustellen, muss auf einer Fläche eine Testperson mit einem besonderen Prüfschuh mit profilierter Sohle und, unter Hinzufügung von Gleitmitteln, stehen und gehen. Diese Neigungswinkel werden gemessen und bilden die Grundlage für eine Einstufung in diese R-Gruppen. Der Neigungswinkel der zu testenden Fläche ist umso größer je höher die R-Gruppe ist.































Rutschhemmungsklasse R9
Ist die unterste Klasse mit dem geringsten Haftreibwert. Dieser bedeutet: je nach Neigungswinkel muss eine bestimmte Trittsicherheit gegeben sein. In diesem Fall ist darunter zu verstehen: Neigungswinkel 3° - 10° "geringer Haftreibwert". Diese Klasse ist die Mindestanforderung an Rutschfestigkeit für öffentliche Räume.
Sie ist ideal für normal belastete, private Wohn- und Arbeitsbereiche, wird aber auch häufig im Innenbereich von öffentlichen Eingängen, Treppen, Toiletten, Pausenräumen, wie z. B. Aufenthaltsräumen und Kantinen, Erste-Hilfe-Räumen, Verkaufsräumen und Kassenzonen eingesetzt.

Rutschhemmungsklasse R10
Dies ist die zweitunterste Klasse mit einem normalen Haftreibwert. Hier ist der Neigungswinkel 10° - 19° "normaler Haftreibwert". Diese Klasse findet man bei normal belasteten Wohn- und Arbeitsbereichen wie Bad oder Terrasse. Ebenso gilt sie für Toiletten und Waschräume und öffentliche Toiletten. Auch empfiehlt sie sich für "barrierefrei" und allgemein Eingangsbereiche außen und innen, Gemeinschaftsbäder und -duschen, kleine Küchen für Gastronomiebetriebe, Lehrküchen in Schulen und Kindergärten, Pausenhöfe, Fachräume für Werken, Maschinenräume für Holzbearbeitung, Parkbereiche in Garagen ohne Witterungseinfluss, Parkflächen im Freien, Keller.

Rutschhemmungsklasse R11
Ist die mittlere Klasse mit einem erhöhten Haftreibwert. Der Neigungswinkel 19° - 27° "erhöhter Haftreibwert" muss gegeben werden. Diese Klasse findet man in Eingangsbereichen außen, wie Ladeneingängen, und Treppen, Pausenhöfen, Parkplätzen im Freien, Räumen für die Lebensmittelproduktion, mittelgroßen Küchen für Gastronomiebetriebe, in Küchen für Gemeinschaftsverpflegung, Wohnheimen, Kindertagesstätten, Sanatorien, Laboren, im Barfußbereich in Schwimmbädern, öffentlichen Saunen, am Pool, Arbeitsumgebungen mit Wasser und Schlamm, in Reinigungsbereichen von Sportstätten, Waschküchen, aber auch bei hoher Rutschfestigkeit im Bad, besonders im Duschbereich.

Rutschhemmungsklasse R12
Ist die zweithöchste Klasse mit einem großen Haftreibwert. Dieser bedeutet: je nach Neigungswinkel muss eine bestimmte Trittsicherheit gegeben sein. In diesem Fall ist darunter zu verstehen: Neigungswinkel 27° - 35° "großer Haftreibwert". Diese Klasse ist anzutreffen bei Fahrzeug-Stellplätzen in Feuerwehrhäusern, in Krankenhausküchen und in Küchen in denen mehr als 100 Gedecke täglich produziert werden, in Räumen in denen fetthaltige Lebensmittel produziert werden wie Milch und Milchprodukte, Öle und Wurstwaren, Großküchen für Gastronomiebetriebe, Industrieabteilungen in denen rutschige Stoffe verwendet werden, Autoparkplätzen.

Rutschhemmungsklasse R13
Ist die höchste Klasse mit einem sehr großen Haftreibwert. Dieser bedeutet: je nach Neigungswinkel muss eine bestimmte Trittsicherheit gegeben sein. In diesem Fall ist darunter zu verstehen: Neigungswinkel über 35° "sehr großer Haftreibwert". Diese Klasse ist anzutreffen bei Bodenbelägen in Schlachthöfen, Räumen der Lebensmittelverarbeitung, Räumen mit großen Fettmengen.

Allgemein für alle Klassen gilt
- Es besteht die Möglichkeit, durch zusätzliche Oberflächenbearbeitungen die Rutschsicherheit (nachträglich) zu verbessern, um eine Klasse, aber nur um eine.
- Es gilt: je größer der Neigungswinkel desto rauer die Oberfläche. So kann es besonders sein, dass umfangreichere Anforderungen an die Reinigung gestellt werden müssen. Auch kann dies mit erhöhten Kosten verbunden sein.

Produktvorstellung der Rutschhemmklassen
Damit nicht nur private und öffentliche Bereiche, sondern auch alle Flächen im Betrieb gefahrlos begangen werden können, werden unterschiedliche Anforderungen an den Bodenbelag gestellt. Eines haben all unsere Antirutschprodukte gemeinsam: sie lassen in puncto Rutsch- und Trittsicherheit keine Wünsche offen.
Bei unserer großen Auswahl an Antirutschbelägen, -bändern, -streifen, -Beschichtungen und Antirutsch-Treppenprofilen finden Sie garantiert für jeden Anwendungszweck den richtigen Artikel.

Produktvorstellung: Antirutschbeläge
Die Auswahl an Antirutschbelägen und -bändern ist groß, da kann man schon mal schnell die Übersicht verlieren.
Neben der Wahl der geeigneten Rutschhemmung muss auch die Kompatibilität mit dem jeweiligen Untergrund gewährleistet sein. Eines haben all unsere Antirutschprodukte gemeinsam: sie lassen in puncto Rutsch- und Trittsicherheit keine Wünsche offen. Unser Sortiment bietet Ihnen eine Vielzahl an Antirutschbelägen, - streifen und -Warnmarkierungen unterschiedlicher Hersteller, Farben und Größen für jeden Bedarf.

Anwendungsbeispiele für Antirutsch
Rutschige Oberflächen sind nicht nur in Nassbereichen ein großes Problem und führen schnell zu schmerzhaften Unfällen! Ob im Innen- oder Außenbereich Ihres Unternehmens, mit den richtigen Antirutsch-Belägen steigern Sie die Arbeitssicherheit und sind in jedem Fall auf der sicheren Seite.
Doch welche Möglichkeiten der Beschichtung gibt es denn nun für Böden? Und wie sichert man am besten Treppen oder Stufen? Sollten für Außenbereiche andere Antirutsch-Mittel benutzt werden als für das Innere der Betriebshalle?